Gesprochen waren alle Verse
Wie ein leeres Säuseln. In der Luft
Lag noch ein Duft von heißer Asche,
Wo die Stimmen ruhten in der Gruft.
Es war die Zeit des großen Sterbens,
Als die Zukunft, wie der feinste Sand,
Von Stürmen fortgerissen wurde,
Und die Hoffnung keinen Grund mehr fand.
Die Freude war mir kein Begleiter,
Lachen längst ein unbekanntes Wort,
Lebendiges nicht mehr zu finden,
Nicht an diesem totgeweihten Ort.
DU rolltest dann, wie eine Woge,
Über mich, bekrönt von schwarzer Gischt.
Ich tauchte ein in DEINE Fluten.
Du bedecktes zärtlich mein Gesicht.
Ich ließ mich warm von DIR umarmen.
Schon ein Kuss, geliebte Düsternis,
Von schwarzen Lippen ließ mich ahnen,
Was an Trost für mich bereitet ist:
Wenn in dem Glimmen vorm Verlöschen
Keine Flamme mehr dem Holz entwischt,
Dann gilt es, noch den letzten Funken
Wahrzunehmen, eh‘ er ganz erlischt,
Die letzte Windbö zu erspüren,
Wie sie kraftlos auf die Erde sinkt,
Dem letzten Hauch noch nachzulauschen,
Der vergebens mit dem Tode ringt.
Die Zeit des Lichts ist abgelaufen
In den Dünen tanzt ein Schattenschwarz,
Und aus den alten Tempeltrümmern
Steigt ein heißer Hauch von Weihrauchharz.
DU bist nicht nur an meiner Seite,
Vielmehr hüllst DU mich vollkommen ein
In Düsternis, mein schwarzer Engel,
Werden rauschhaft wir verbunden sein.
Es heißt von DIR, DU seist der Teufel.
Mein Verlangen führe mich ins Grab,
Doch niemand sah, wie ich das Schwarze
In der Leidenschaft genossen hab.
Das Dunkel dient nicht dem Verbergen,
Denn es ist der düstren Wahrheit Licht,
Nichts bleibt der Finsternis verborgen,
Wenn die Lüge an der Nacht zerbricht.