Rostock III

Die Boote ducken sich
im Hafen und trauern
der verlorenen Liebe nach,
die hat – mit Macht – Wunden
in Metall und Holz geschnitzt.
Doch keine Wunde blutet tiefer
als der Schmerz der Einsamkeit.

Die See seufzt in den Wind
die Lieder – ohne Trost –
einer verlorenen Liebe.
Wie die Trauer dehnt sie sich
als Ozean
von Küste zu Küste.
Doch die Suche bleibt vergebens.

Alle Häfen sind der See verschlossen.
Sie rennt mit Wut an gegen Mauern
und bricht sich selbst zu Tropfen
am dunklen Schwert der Buhnen.
Doch keine Wunde blutet tiefer
als der Schmerz der Einsamkeit.