Schrei!

Die Augen sind geöffnet
Ich blicke in den Garten

Die Sonne steigt hinauf
An einem wolkenlosen Himmel
Gras kämpft mühsam sich
Halm für Halm durchs Moos
Wo Amseln balgen in der Hecke
Duckt einsam sich ein karges Nest
Am Beet liegt von dem Schneckenhaus
Ein alter Trümmerrest
Knospen trauen  – aus dem Untergrund –
Sich wieder an ein helles Licht
Und zartes Grün wacker aus den
Dunklen Zweigen bricht.

Durch diesen trauten Morgen
Brummen von der Straße leise
Herüber die Motoren

Mein Mund, er ist
Zum wilden Schrei geöffnet
Dessen Wucht das Glas der
Scheibe zittern lässt

Das Fenster ist
Geschlossen, dass der stille
Taglauf draußen sich
Wie gewohnt und ungestört
vollzieht

Der Schmerz verdunkelt
Mir die Seele
Das Blut klebt warm mir
Noch an den Händen
Es wird und wird nie niemals enden
Bis dass der Schrei das Glas
Zu Scherben bricht