Die Stadt sinkt wieder in sich selbst zusammen
Dem Atemrasen weicht der scheue Kuss
Da fällt es leichter Mauern zu umarmen
Versonnen leckt den Kai der graue Fluß
Ein ferner Duft unzeitiger Gewitter
Die achtlos harren dort am Horizont
Wo Meer und Himmel zueinander finden
Erstarrt das Elfenbein der Wolkenfront
In den Wurzeln zittern schon die Bäume
Da Sommerdürre sie erschauern lässt
So flehen sie in Träumen nach dem Regen
Die Blätter rascheln leblos im Geäst
Ein Wind lässt in den Parks das Laub noch streunen
Treibt Wellen über Grachten bis zum Teich.
Wo Schwäne majestätisch sich umtanzen
Da zeichnet Morgendunst den Tag noch weich
Verlassen stehen Schatten in den Gassen
Die Zigarettenglut nur kurz erglimmt
Kalt ruht das Schweigen Kopfsteinpflastersteine
Sind tönend wie ein Instrument gestimmt
So echot das Ballett aus Kofferrädern
Ein hohes Lachen aus der Ferne hallt
Die Glocken rüsten schon zum Morgenläuten
Vom Turm der Falke erste Beute krallt.
Das Alter denkt sich jung vor dunklen Scheiben
An Zäunen klebt zerfetzt ein alter Schrei
Das Bühnenlicht hängt leblos überm Marktplatz
Vergessen scheint das Licht der Bäckerei
Es schleift ein Harnisch schabend an den Mauern
Metallisch bahnt ein Schnarren sich den Weg
Patrouille schleicht der alte Silberdrache
Und kühlt sein heißes Maul am Ufersteg
Aus seinem greisen Rachen dampft das Blut schon
Die Augen starren gelb und ungerührt
Ein Schwert aus Eis steckt tödlich in dem Panzer
Von zarter Hand tief in sein Herz geführt.