Am fernen Fels, wo Wirbel sich
Um andre Achsen drehen,
Da zieht die Sonne hohe Bahn
Durch den Zenith im Norden,
Wo, fremd sortiert, das Firmament
Lässt Bilder neu entstehen.
Zum Horizont senkt Ball aus Licht
Nun sanft sich, wie zum Kusse,
Dass Widerhall von Feuerwerk
Entflammt die Leinwand flutet
Als echoglühend Farbenspiel
Aus längst vergangnen Schlachten.
Am Ufer steht der Emperor.
Er steht in Reiterstiefeln,
Regungslos. An Terror, Blut,
Hat er sich satt gesoffen.
Die Augen nur noch Schlitze sind,
Des Kaisers Antlitz? Fratze!
Die Schulter tragen hoch und stolz
Noch immer Gold und Fransen.
Sein Haupt, hinab gesenkt, er sieht
Nur sich im Wasserspiegel
Wie Narziss, der in Uniform
Sich – liebessüchtig – findet.
Es explodiert das Abendlicht
Jäh vor dem Untergehen,
Dass Rot sich unlöslich ergießt,
Bis alle Farben bluten.
Aus Pulverdunst und Trümmern ragt
Ruine vor Ruinen
Als Rahmen zieht sich Grab an Grab,
Ein Feld aus Friedhofsteinen.
Unbefleckt erstrahlt in Weiß
Nur Kaisers Reiterhose.
Dort, wo das Bild nach Eisen riecht,
Nach Wundbrand und Sekreten,
Nach Leibern, die zerissen sind,
Nach Modern und Verwesen,
Dort, wo die Tränen hörbar sind
Von Ehefrauen, Müttern,
Von Männern, die im Tode sich
Zurück nach Hause sehnen:
In Haltung wacht der Grenadier
Und blickt, vorbei am Kaiser,
Hinein in unsere neue Zeit.
Er steht am Tor zur Hölle.