Eine Hälfte des Gehirns
Noch verloren in einem erblassenden Traum
Die andere sucht sich den Platz
An diesem blauen Sommermorgen
Das Hotelzimmer dreht sich
In seine rechten Ecken
Die Haare wuscheln sich über ein fremdes Kopfkissen
Und während das Blut
Träge ein Leben durch die alten Adern schießt
Fällt die Erinnerung an eine Melodie
Durch den stummen Raum
Und tanzt frivol
Zwischen Spiegel, Tisch, Stuhl, Kommode
Rucksack, Reisetasche
Wie eine Welle überrollen Dich
Die Töne der Instrumente, die Perlenden Noten
Von Orgel, Klavier, Gitarre Saxophone,
Die Stimme des jungen Sängers
Der mutig die Bühne erobert
mit seinem jungen Lächeln, das
Eine ganze Welt niederringen wird.
Bis alles zusammen wie
Drohendes Donnergrollen
Sich durch Deinen Schädel wälzt.
Und Du weißt – nie warst Du
So verloren in der Flut
Deine kleinen Morgenaugen schauen
Auf die alten Geister,
Die aus ihren Efeugräbern
Von den längst vergessenen Schlachten
Wie in den alten Sagen erzählen.
Niemand kann sein Schicksal frei wählen.
Und nichts bleibt Dir,
Als in einem stillen Moment
Erleuchteter Ehrfurcht
Auf ein ehrenhaftes Ende zu hoffen.
Noch ist der Ausgang
Deiner Geschichte offen
Die Legende der Band ist geschrieben
Geblieben sind die Daten
Auf dem SmartPhone-Speicher
Die Junge-Männer-Wut
Ist längst ausgebrannte Aschenglut
Die in verstaubten Plattenschränken ruht.