Morgenhimmel Elfenbein
Drückt die roten Dächer krumm.
Müde wühlt Motorenlärm
Sich durch enge Straßenschlucht.
Träume dämmern wortlos fort,
Stumm erstirbt Laternenlicht.
Erste Stimmen laufen hell
Über Sommerasphaltgrau.
Hinter weißer Zimmerwand
Weckt schon laut ein Musikstück
Und verwebt sich seidenweich
Mit dem Lied in meinem Kopf
Schlafend lächelst Du mich an
Über grünem Lakenstoff.
Weich zerfließt Dein braunes Fleisch
Unter meiner heißen Hand,
Zarter Biss in Deine Brust
Warm durch Deine Kehle rollt,
Traumverloren, Deine Hand
Sich durch meinen Körper wühlt,
Bis Dein Schoß sich blütengleich
Öffnet unter rotem Duft.
Doch noch ehe silberhell
Du Dich in den Morgen schreist,
Splittert erster Sonnenstrahl
Phantasie zu Tränenstaub.
Der umtanzt in trägem Flug
Honiggelbes Morgenlicht.
Noch drückt schwer Dein Wohlgeruch
Mir den Kopf ins leere Bett,
Noch klebt feucht Dein Namensruf
Mir auf taubem Lippenrot,
Noch verwirrt Dein Augenglanz
Mir verspielt den leeren Geist,
Schon spür‘ ich ein kleines Glück,
Das nur von der Hoffnung lebt,
Dass von Dir ein Seelenstück
Für immer nun mein Eigen ist.