Winterleere

Die Dämmrung entzündet
Lautlos mir die Nacht,
In den Flammenhorizonten
Träume verbrennen.
Es lastet ein Schleier
Frostig auf der Stadt.
Eiswindblaue Kristallsplitter
Nerven durchtrennen.

Ich stolper und wanke
Müde an mein Bett,
Alte Bilder und Gesichter
Sind längst vergessen.
Die Blüten der Liebe
Welkten rasch dahin,
Nun Dämonen nach mir jagen,
Mein Fleisch zerfressen.

Verloren der Himmel
Engel, würdevoll,
Aus den Knochen und Gebeinen
Kreuze sich zimmern.
Nichts bleibt noch zu sagen,
Worte ohne Sinn,
Kein Gedanke lohnt die Mühe,
Sich zu erinnern.

Die Seele, verfroren,
Blutleer, ohne Herz,
Und die Sinne sind schon lange
Taub und nicht offen.
Ich weine in Kissen,
Schlafe, wenn ich muss,
Zu alt, um auf eine neue
Liebe zu hoffen.