Weich deckt Puderzucker Wälder
Bauernhöfe, kahle Felder.
An vergessenen Geleise
Bahnhofshütten grau vereisen.
Bahnsteigfrost jagt Kälteschauer,
Schneefall ist von kurzer Dauer,
Alte Neonlampen flackern
In die Nacht, und Enten schnattern
Leis’ im Schatten dunkler Brücken.
Wolken schwer auf Dächer drücken.
Blättergrün und Frauenlachen,
Fahrradspaß und Kinderdrachen,
Fußballspiel auf Schloßparkrasen,
Bunterglanz von Seifenblasen
Ruhen in den Winterbetten.
Regenbogenlichterketten
Hängen unter Kaufhausdecken,
Brennen aschegraue Flecken
Ein in wunde Netzhautschichten.
Süßlich duften die Geschichten
Von verwunschenen Geschenken
Hinter Kachelofenbänken,
So daß Kinderaugen glänzen.
Und von tannengrünen Kränzen
Tropfen kerzengelbe Lichter
In verfrorene Gesichter.
Orangen und Mandarinen,
Goldnes Wachs von wilden Bienen,
Mandeln, Kardamom und Nelken
Würzen schwer die Luft. Es welken
Rosenöl und rote Kerzen,
Äpfel und Lebkuchenherzen.
Glühweinschwaden treiben trunken
Über Märkte, in Spelunken.
Einkaufsmüde Fratzen hetzen
Blind vorbei an stillen Schätzen:
Einem kleinen Silberlachen
Geborgenheit in einem schwachen
Liebesblick durch Sehnsuchtstränen,
Todeslied von schwarzen Schwänen,
Einsamblaue Nachtgesichter
Versebrocken toter Dichter.
Doch der Demut Sternenstille
Füllt des Festes leere Hülle.