Plötzlich, aber doch erwartet,
fiel der Schnee – ein Flockenreigen –
durch den Wolkenmorgen
in das graue Winterschweigen.
Erstarrt in Erinnerungen ist
die Scheibe mir ein Halt
Ihre Oberfläche küsst mir kalt
noch Stirn und Wange.
Die Zeit zwischen den Flocken scheint
wie eine leere Seite
und rasch dehnen Sekunden sich
in morgendliche Weite
Wären doch die Lippen zwischen
unsern Küssen stumm
und wortlos rot geblieben,
um wie Stücke von Musik erinnernd
meine Seele mir zu schmücken
wie die Wandbehänge zwischen
alten Thronsaaltrümmern.
Sieh, nun ziehen Wölfe
durch meine inneren Ruinenfelder
ihre roten Rudelpfade,
wo sie gierig über
frische Beutespuren hecheln
In den eisigen Imperien
meiner Seele gedeiht
die Sucht nach einer
gewissen Schwermut
wie Frostblumen auf Glasscherben.
Meine kinderbunten
Zukunftsgedanken
verbrannten in
Lithiumflammen,
wo die schweren Drachenleiber
von der Nacht in die Dunkelheit
der Höhlenlabyrinthe kriechen.
Asche ist ein Geschmack,
der mir auf meiner tauben Zunge
noch geblieben ist, dazwischen
eine Süße von Metall,
wie Blutaerosol.
Todesraunen läßt
wie Aquariumglas
die Luft um mich erzittern.