Winterphantasie

Die Sonne hat auf ihrer Bahn
Die Winterkälte nicht vertrieben.
Vom frischen Sommergelb ist nur
Ein fahler Fleck geblieben.
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Die schwarzen Todesboten ziehn
Darunter ihre weiten Kreise
Im trägen Schwunge, und man hört
Ein fernes Federnrauschen, leise.

Wo Horizont und Wolkenweiß
Das Himmelselfenbein berühren,
Lässt Duft von Schnee sich in der Luft
Bei jedem Atemzug erspüren.

Es streift ein tonlos kalter Wind
Vorbei an leichenstarren Ästen.
Eisregentropen halten schwer
Sich fest an grauschwarzen Gebresten.

Das weiße Leichentuch bedeckt
Mit weichen Stoff die tote Erde.
Die Menschen sammeln sich zu Haus
Im roten Dunst der Küchenherde.

Sie träumen in die feuchte Luft
Den Klang der grünen Frühlingslieder.
Mit sehnsuchtsvollem Seufzen fällt
Ein müdes Haupt aufs Lager nieder.