ein schlafender Atems schleicht
flüsternd um die Betten
ein bedrohliches Knacken springt
hervor aus den gemauerten Wänden
ein vertrauter Duft von Vanillepudding steigt
warm aus der Spülmaschine
ein knisterndes Diodenflackern singt
von Elektronenhatz durch Kabelunterwelten
eine späte Telefonstimme stribt
unter dem grauen Plastik des Anrufbeantworters
ein rostiges Gitarrenriff stürzt
aus den Lautsprechern auf den Kellerboden
eine letzte Schleuderrunde treibt
die Wäsche durch die Maschinentrommel
eine wattige Dunkelheit füllt
das kleine Haus in dieser Nacht
ein verirrtes Fernsehbild torkelt
hilflos über die knisternde Mattscheibe
eine Nachricht im Browserticker spuckt
Blut und Hunger über die Tastatur
eine gemailte Belanglosigkeit schubst
den Bombenterror aus dem Arbeitsspeicher
seine vernetzten Robotervasallen hetzt
der Rote Kobold durch die globalen Labyrinthe
eine Leerzeile zwischen den Gedankenfetzen muss
gefüllt werden noch vor dem ersten Schmerz
ein Verlorensein zwischen den Oberflächlichkeiten darf
sich nicht ausbreiten in einem geordneten Alltag
eine mehltauige Mattigkeit dämpft
das Brüllen der Schweine in den Schlachthöfen
eine kleine Gefühligkeit kann
in einem Strom aus Tränen münden
ein Verständnis der Vorgänge endet
im Tosen des Informationstornados