Nebelzeit

Nebel liegt in den Tälern
und auf den Gipfeln
Nebel umhüllt die
Sätze und Gedanken
Nebel schiebt sich durch
Straßen und Gassen
gassen_winkel_400

jeder Schritt ein Tasten
jedes Wort nur ein Versuch
es scheint ein unheiliger Fluch
in dieser Tage auf der Dinge Lauf
zu lasten

Blätter auf den Wegen modern
in Kaminen knisternd kleine Flammen lodern
in den großen Kapitalen
soll es längst schon brennen
auf den Nachrichtenkanälen
sieht man einen Hosenanzug
schon zum nächsten Brandherd rennen

die Sehnsucht nach dem Meer
erlosch mit unsern Kinderträumen
alle Schiffe modern lange schon
im Rost der toten Werften
unter grauen Wolkenfronten
Wellen nur noch müde schäumen

Mein Glas ist leer
wie diese virtuellen
Haushaltsfinanzierungskonten
durch Europa schieben sich
neue Dunkelfronten
gespeist aus braunen Quellen
wo Schläger sich und Mörder
zum alten Totentanz gesellen