Oktobersommer

die Sonne hetzt den alten Weg – auf herbstlich flachem Bogen
tupft hastig noch ein plumpes Grün – den Bäumen auf die Blätter
dass Gingkogelb wie Ahornrot – vereinzelt nur aufleuchten
ins müde Gras hat spärlich erst – das Laub den Weg gefunden

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am Himmel zeichnen filigran – Piloten weiße Bahnen
wo Gänse schwärmend südwärts ziehn – hallt weit ihr dunkles Rufen
dort wendet demutsvoll sich Blick – zum Azurit des Ostens
und schleiernd sich der Wolkendunst – verliert in blauen Weiten

mit welkem Duft Jasmin verblasst – des wilden Frühlings Atem
da schon der Schatten scharfer Stahl – schlägt lang sich auf die Straßen
die Zeit liegt schief im Stundentakt – beim Blättern in Kalendern
dass fern erscheinen Eis und Schnee – im warmen Kuss des Windes

was Luftballone tanzen lässt – hält schlummernd noch die Drachen
ein Raunen lässt sich allerdings – erlauschen in den Gärten
sieht doch der Mond den grauen Frost – schon um die Häuser schleichen
wo sternenklar die Nacht sich spannt – zwischen den Horizonten