Natur schürzt Rauschgoldlippen
zum Kuss von Tod und Ewigkeit
legt frivoles Make-Up
auf jahresalte Blätter
lässt durch transparentes Hauchgespinnst
üppige Verlockung schimmern
lässt ihr grelles Blendwerk schallen
in einem letzten Schrei des Lebens
Ahornrouge haucht ein
falsches Leben ins Antlitz
der Gezeichneten, wo
im Blätterfall entkleidet schon
nackt und feucht die ersten
Baumskelette stehen
Sonne tränkt mit Karmesin
die aufgeplüschten Wolken
lässt den Asphalt lüstern röcheln
unter schattenschwarzer Schärfe
Wälder süßer Moder Moschusduft
der Pilze Fäulniswucher
rauscht in atemlos gekeuchter Gier
durch hochgepuschte Sinne
wo ein warmer Lüsterwind
noch ahnen lässt ein
hitzigen Verlangen
und Enten dümpeln auf den Teichen
oberhalb der grauen Kältegrüfte
wie eine Tüte Quark