Und Satan lacht

Heute, wo wir kleine Mäuse sind,
So klein, dass wir uns in den Spiegelsplittern
Nicht mehr wiederfinden,
So leise, dass unsere Stimmen vom Grillenzirpen
Übertönt wird,
So verzagt, dass unsere Blicke kraftlos
An der Erde haften,
So selbstverloren, dass wir die Sterne nicht mehr
Bei ihren Namen nennen können,
Heute sind unsere Schädel ausgeschabt
Wie fort geworfene Nussschalen.
zu_satan_lacht

Als wir noch Riesen waren
Fürchteten wir nicht Nacht noch Schatten.
Wir spürten den heißen Atem
Der Dämonen auf der Stirn,
Und trotzten den roten Blicken
Blutsüchtiger Werwölfe.
Wir schleuderten unsere Lieder
In die zornigsten Taifune
Und lachten im Auge des Orkans.
Die Erde küsste unsere Füße
Der Himmel umschmeichelte unsere Locken,
Kometen zeichneten unsere Namen
An alle Firmamente.

Im dunklen Wohnzimmer
Sind die Kerzen herunter gebrand.
Der Fernseher flimmert entseelt
In die Leere hinter den Pupillen.
Eine Stille, die nicht zu ertragen ist,
Breitete sich virusartig aus.
Ein toter Pelz
Schwarzer Blutzellen lagert
Um die Nervenstränge,
Die kein Sehnen mehr aus dem Herzen
In den Schädel transportieren.

Und Satan lacht!