Tempel süßer Weihrauchschwaden,
Haine, die einst heilig waren
Stehen einsam. Müde Götter
Sich zur letzten Ruhe bahren.
Leblos leer die Dichterworte,
Welche gestern voll geklungen.
Tonlos modern Liederverse,
Die mit Liebe einst gesungen.
Es verbrennt die schwarze Sonne
Goldne Orchideenträume.
Brauner Staub fällt aus den Kronen
Hinsiechender Eichenbäume.
Grüne Elfenwälder sind in
Rotem Nebel eingesunken.
Bestien lecken sich am Blute
Weißer Nymphenkörper trunken.
Schatten schwarzer Geister jagen
Menschen durch verbrannte Trümmer
Ihrer Sehnsucht. Abendröte
Wirft den Purpurtodesschimmer.
Ratten mästen sich am grünen,
Angewesten Fleisch der Toten,
Reißen Fetzen aus den Leibern,
Säubern träge ihre Pfoten.
Grau verwesen Rosenkränze
Auf geweihten Altarsteinen,
Leise über Düsterwolken
Engel letzte Tränen weinen,
Und es senken greise Götter
Traurig ihre Häupter nieder.
Über blaue Leichenfelder
Legt sich Hauch von altem Flieder.