Fern hinter Regenwolken barg
Dezent sich Sternefunkeln.
Durchs Fenster trat mit leichtem Fuß
Die Nacht und ließ es dunkeln.
Längst ruhte schon die Kinderschar
In ihren feinen Betten.
Getan war Tagwerk und noch mehr
Und keine Welt zu retten.
Ein kleiner Schlaf schlich sacht heran,
Ein Traum sich einbestellte,
Als spielerisch Dein Schattenich
Sich vor den Spiegel stellte.
Es trafen stumm sich Blick und Blick
Und hielten sich gefangen.
Sie führten kühne Worte mit
Voll schreiendem Verlangen.
Ein Hauchgespinnst von schwarzem Tuch
Glitt ab von Deiner Hüfte.
Ein seidig Rascheln webte sich
In Flackerkerzendüfte.
Dein Opiumschritt durchmaß den Raum
Wie schwereloses Gleiten.
Es war die Nacht sich drogenhaft
Im Rausche zu begleiten,
Durch Wüstensand, wo Deine Hand
Mich zur Oase führte.
Mein Lippenpaar bald jedes Tal
Auf Deinem Leib berührte.
Es jagte unser Flüstern auf
An ferne Firmamente.
Küsse sprengten diese Nacht
In glühenden Fragmente.
Im Splitterregen sah ich noch
Auf meinen Schoß Dich thronen,
Eh’ Dein Haupt fiel müd’ herab am
Schweif flammender Ionen.
Die Augen sind geschlossen nun,
Die Nacht, auch frühlingsmüde,
Huscht fort mit letztem Tränengruß.
Es drängt der Tag schon rüde.
Noch lässt ein wilder Rosenduft
In Zimmerluft sich wittern,
Spürt krauses Laken lustvoll nach
Des Rausches feinem Zittern.
Es ließ der Kerzen hoher Docht
Manch Feuerkelch aufblühen.
Nun ruht auf warmen Bienenwachs
Nur noch ein mattes Glühen.
Dem Tropfenklang des Regens wich
Der Jubel deiner Kehle,
Als tiefer Augenschleierblick
Umschmiegte meine Seele.
Nun Atem fließt in ruhigem Strom,
Sanft wogen Deine Brüste,
Wo tastend ich, den Wellen gleich,
Kos’ sanfte Sandstrandküste.
Oh – dehnten solch Momente sich
Doch endlos lang zu Stunden,
Und drehten schwarze Zeiger nicht
Erbarmungslos die Runden.
Die Welt – sie stellt sich machtvoll ein.
Die Zeit wird uns besiegen.
Ein Leben lebt sich hier und jetzt,
Bis wir im Grabe liegen.