Wo Winter herrscht

Wie sich der Wind den Tag hat eingefroren,
So bläut der Himmel kalt wie Eiskristall.
Die Sonne lässt den Horizont entflammen.
Von Osten zieht herauf ein dunkles All.

Tief schleicht der volle Mond noch auf den Gassen,
Als hielte ein Verlangen ihn zurück,
Die warme Liebe heute zu verlassen.
Doch frierend lässt er hinter sich sein Glück.

Die Welt wölbt den Gestirnen sich entgegen
Als neige sie sich hin zu einem Kuss
Am Himmel flirrt ein kaltes Aetherschweben,
Dass auch die Zeit erstarrt in ihrem Fluß.

Die Krähen gleiten, düstere Dämonen,
Vor einen Wolkenschweif, wo heller Brand
Die Bäume, schwarz wie ausgebrannte Kohlen,
Lässt Schatten werfen auf ein finstres Land.

Das Wasser klirrt nun frostig in den Pfützen,
Der Sterne fernes Funkeln selbst verharrt.
Nicht Pelz noch Ofen können dort beschützen:
Wo Winter herrscht bleibt alle eiserstarrt.