Narbenjahr

Erde tanzt durch Galaxie die Runde,
Teilt die Zeit in Jahr und Tag und Stunde.
Teleskop mit hochpräzisen Uhren,
Werkzeug seiner Jagd auf Sonnenspuren.
Trotz des festen Blicks zum Stern im Norden
Packt ihn jedes Bild von Tod und Morden.

Wenn sich der Kalender wendet,
Auch der zwölfte Mondlauf endet,
Haucht es von den Lippen:
“Narbenjahr”
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Vorwintertag

Morgenlicht gießt Karmesin auf
Raureifweiße Leinwandflächen.
Alleereihen Seidenschleier
Schwebt auf frühen Sonnenstrahlen.
Straßenlärm grollt noch in der Ferne,
Doch schon giftig schmeckt die Luft am
Flachen Braun des Ufergrases,
Wo des Sees kleine Wellen
Schmatzend kalte Erde lecken.
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Alexandrianisches Licht

Worte benetzen die Seele, tauig,
Zwängen sich tröpfeln zwischen die Enden
Winterschlafender Neuronen, spannend,
Und winden sich über schwarze Barrieren, verwegen.

Ein feines Knistern, unhörbar,
Fließt durch den Schädel, emognetisch,
Poren öffnen sich, erregt,
Sinne tasten sich heraus, begierig.
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Veröffentlicht unter Kampf